Mehr Rot für mehr Sicherheit
Radwegfurten an Landes- und Bundesstraßen in NRW sind laut einem Erlass von Verkehrsminister Krischer rot einzufärben. Für die Kommunen spricht er eine Empfehlung aus. Wir begrüßen das, denn die Roteinfärbung dient der Sicherheit des Radverkehrs.
Radwegfurten an Kreuzungen und Einmündungen sind unfallträchtige Konfliktpunke, denn hier schneiden sich die Fahrlinien von Radverkehr und Fahrbahnverkehr. Die Roteinfärbung einer Furt erhöht die Aufmerksamkeit für den Radverkehr und verbessert so die Verkehrssicherheit für uns Radfahrende.
Landtag beschließt
Deswegen hat der Landtag NRW im Februar diesen Jahres beschlossen, Roteinfärbung an Landes- und Bundesstraßen zum Standard
zu machen, und das MUNV mit der Umsetzung beauftragt. Diese „kann sukzessive im Rahmen der üblichen Sanierungen und Neumarkierung an Straßen als Unterhaltungsmaßnahme erfolgen“, heißt es im Ministererlass. Bis Ende Oktober soll der zuständige Landesbetrieb Straßenbau über neue Roteinfärbungen berichten.
Man meint es also ernst und legt Wert auf eine zügige Umsetzung „im Rahmen der verfügbaren Mittel“.
Städte und Kreise sollen mitmachen
Der Ministerrelass empfehlt den Kreisen und Städten, „ Radverkehrsanlagen im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen auf den in ihrer Zuständigkeit liegenden Straßen ebenfalls standardmäßig rot einzufärben, um auch hier die Sicherheit für Radfahrende zu erhöhen“. Wir finden: Die Kommunen sollten dieser Empfehlung flächendeckend folgen, denn die Verkehrsteilnehmer merken nicht, ob sie auf einer Straße unterwegs sind, für die das Land, der Kreis oder die Kommune zuständig ist. Wenn die Verkehrsknoten überall in gleicher Weise eingefärbt sind, lernen alle am leichtesten die Botschaft: Achtung, hier mit Radfahrenden rechnen!
Beispiele aus unserem Kreisgebiet
Betrachten Sie hierzu die Bilder in der nachfolgenden Fotostrecke.
Auf der Gielenstraße und dem Theodor-Heuss-Platz vor dem Neusser Hauptbahnhof sind die Radwegfurten schon seit längerer Zeit rot eingefärbt. Hier ist der Verkehr sehr dicht, die Rotmarkierungen dienen auch der Strukturierung des Verkehrsraums und der Trennung von Fuß- und Radverkehr. An manchen Stellen ist die Farbe verblasst und könnte erneuert werden. (erstes Foto).
Am Knoten Heerdterbuschstraße / Düsseldorfer Straße Nähe Neuss Am Kaiser fehlt hingegen die Einfärbung. Dabei wäre sie hier besonders wichtig, denn es herrscht extremer Hafenverkehr mit rechts abbiegenden LKW im Konflikt mit Radfahrenden in Geradeausrichtung. Im Frühjahr 2025 ist hier eine junge Frau überfahren worden und an den Folgen gestorben. Wir fordern angesichts des schrecklichen Unfalls nicht nur eine Roteinfärbung, sondern auch getrennte Grünphasen – bisher leider ohne Erfolg (zweites Foto).
Entlang der K4 in der Ortslage Kleinenbroich hat der Rhein-Kreis Neuss im Mai die Furtmarkierungen erneuern lassen – leider noch ohne Roteinfärbung. Hier auf der Hochstraße (drittes Foto) werden Radfahrende aus den Seitenstraßen leicht übersehen. Wir hoffen, dass die Kreisverwaltung die Markierungen nachholt und in Zukunft bei allen Furtmarkierungen auf den Kreisstraßen in ihrer Baulast der Empfehlung des MUNV folgt (drittes Foto).
In Lüttenglehn am Knoten der K8 mit der Oberstraße wird die Furt des schwer einsehbaren Rad- und Gehwegs kaum wahrgenommen. Eine Roteinfärbung wäre hier angesagt (viertes Foto).
Ebenfalls an der K8, etwas weiter östlich am Ortseingang Grefrath, ist die Furt am Übergang vom getrennten Radweg auf die Fahrbahn vorbildlich rot eingefärbt – geht doch (fünftes Foto).