ADFC macht sich fit für die Zukunft

Im Thomas Morus-Saal auf der Neusserfurth hielt der ADFC Rhein-Kreis Neuss seine Mitgliederversammlung ab.

Konzentriert bei der Sache, natürlich mit Maske

Unter normalen Umständen hätte die Mitgliederversammlung 2020 im April stattgefunden. Der Vorsitzende Rolf Schaack hätte nach vier Jahren Vorstandstätigkeit bei den anstehenden Wahlen sein Amt gerne einem Nachfolger überlassen, um sich wohlverdient aus der aktiven Vereinsarbeit zurückzuziehen. Doch dann kam alles anders. Der Corona-Lockdown machte die Durchführung unmöglich. Man überlegte, die Jahresversammlung ausfallen zu lassen, die coronabedingten Ausnahmeregeln zum Vereinsrecht hätten es möglich gemacht. Als dann aber überraschend die Kündigung der Geschäftsräume dem Verein ins Haus flatterte, was eine anstrengende und langwierige Suche nach einem neuen Vereinsdomizil nach sich ziehen würde, beschloss man, noch im Oktober eine außerordentliche Mitgliederversammlung durchzuführen. Sie sollte einen neuen Vorstand bestimmen, der den Verein weiter in die Zukunft führt.

Großer Saal gesucht

Dafür brauchte man erst mal einen mit der Corona-Schutzverordnung verträglichen Raum. Den fand man im Thomas Morus-Haus, dessen Saal 400 Quadratmeter groß ist und über viele Fenster gut gelüftet werden kann. Am 28. Oktober kamen 28 Mitglieder zusammen, jedes saß an einem eigenen Tisch mit Abstand zu seinen Nachbarn. Alle behielten am Platz ihre Maske auf, und es wurde mehrere Male gelüftet. Trotz schwieriger Umstände wurde konzentriert gearbeitet und engagiert diskutiert.

Neuer Vorstand gewählt

Am Ende war die Versammlung sehr erfolgreich. Gleich sechs Mitglieder erklärten sich bereit, im neuen Vorstand aktiv mitzuarbeiten.

Heribert Adamsky (Vorsitzender), Martina Rameil (stv. Vorsitzende und Schatzmeisterin), Joachim Sinzig (stv. Vorsitzende) sowie Gereon Backes, Friedel Kievelitz und Horst Luhmer als Beisitzer wurden gewählt, um den Verein in den kommenden zwei Jahren zu führen. Die Vorsitzenden kommen aus Neuss, die Beisitzer aus Meerbusch, Grevenbroich und Kaarst. "Wir haben ein schlagkräftiges Team mit starker Präsenz am Vereinssitz und guter Beteiligung der Ortsgruppen." sagt Heribert Adamsky.

Die bisherigen Vorsitzenden Rolf Schaack und Jobst Böse gratulierten ihren Nachfolgern und wünschten ihnen viel Erfolg. Sie bedankten sich beim Versammlungsleiter Oliver von Hörsten und beim Protokollführer Peter Wimmer.

Der neue Vorsitzende sprach den scheidenden Vorstandsmitgliedern Rolf Schaack, Jobst Böse und Siegfried Baran von Borzestowski seinen Dank für die geleistete Arbeit aus. Die aktive Mitarbeit beim Tourenheft MeinRheinland, die Durchführung von Tourguide-Seminaren, tatkräftiges handwerkliches Engagement in den Vereinsräumen sind sichtbare Beispiele für ihr Wirken. Mit ungezählten Stunden ehrenamtlicher Arbeit haben sie sich gute vier Jahre um den Verein verdient gemacht. Unvergesslich bleiben auch die vom Kreisvorstand organisierten Frühlingsfeste beim gemeinsamen Anradeln aller Ortsgruppen, mal zum Nikolauskloster, mal zum Bootshaus Minkel, mal zum Tuppenhof. Regelmäßig eingeladen waren dabei die BewohnerInnen der der Augustinus-Behindertenhilfe aus Reuschenberg als gern gesehene Gäste im Rahmen des Inklusions-Projekts "gemeinsam unterwegs" - eine Kooperation, die auch im Landesverband NRW Aufmerksamkeit fand und die sicherlich fortgeführt werden wird.

Aufgaben für die Zukunft

Der neue Vorstand bekam von der Versammlung gleich eine anspruchsvolle Aufgabe gestellt: Er soll ein neues Konzept für die Finanzierung von Aktivitäten des Kreisverbands und seiner Ortsgruppen erarbeiten. Der neue Vorsitzende Heribert Adamsky sagt dazu:

"Das ist dringend erforderlich. Die gewachsenen Strukturen in unserem Verein sind teilweise nicht mehr  zeitgemäß. Das liegt auch an der erfreulicherweise gewachsenen Mitgliederzahl und der gestiegenen Erwartungen an das, was der Verein leisten kann. Das haben wir den vielen ehrenamtlichen Aktiven vor Ort zu verdanken. Wir brauchen mehr Effizienz, Beweglichkeit und Gerechtigkeit bei gleichzeitiger Entlastung der Ehrenamtler in den Ortsgruppen. Jede Ortsgruppe, auch die kleinste, soll in der Lage sein, interessante Projekte durchzuführen, etwa ein Spezialrad einschließlich der dafür erforderlichen Versicherung anzuschaffen, ohne dafür lange sparen und dann auch noch Vertragsrisiken eingehen zu müssen. Da muss der Kreisverband helfen, denn er ist mit seinem Status als eingetragener Verein vom BGB rechtlich abgesichert. Wir werden auch noch intensiver gemeinsam mit den Ortsgruppen auf die Suche nach Fördermitgliedern und Sponsoren gehen, die unsere Arbeit unterstützen. Mit Martina als Schatzmeisterin habe ich dafür die perfekte Vorstandspartnerin, denn sie bringt als Bilanzbuchhalterin einen beruflichen Hintergrund mit. Es ist gut, dass der Verein jetzt eine Fachfrau an an so einer wichtigen Schaltstelle hat. Insgesamt müssen wir an unserer Frauenquote aber noch arbeiten. Das wird uns in dem Maß gelingen, wie wir Vertrauen schaffen, dass Frauen in unserem Verein etwas bewirken können. In allen ADFC-Gliederungen bilden sich jetzt Frauen-Netzwerke, auch bei uns. Das ist gut für unsere Vereinskultur. Ebenso wichtig ist es, dass wir jüngere Mitglieder gewinnen und in unsere Arbeit einbinden. Auch da sind wir auf einem guten Weg."

Neues Zuhause gesucht - zusammen mit anderen?

Nicht leicht wird die Suche nach neuen Geschäftsräumen. "Eigentlich müssen wir uns vergrößern", meint der Vorsitzende. "Wegen der Corona-Abstandsregeln können wir etwa unsere Sitzungen schon seit einiger Zeit nicht mehr in unseren eigenen Räumen durchführen. Und die Regeln werden uns noch eine ganze Weile begleiten." Doch die Mieten in Neuss sind trotz Corona hoch, ein größeres Domizil wird sich der ADFC bei den Neusser Immobilienpreisen kaum leisten können. "Vielleicht geschieht ein Wunder, und ein idealistischer Hausbesitzer, der unser Engagement schätzt, stellt uns günstig Räume zur Verfügung. Vielleicht können wir uns auch mit anderen wie der Agenda 21 zusammenschließen, um Synergien zu schöpfen. Über ein Haus der Initiativen wie das Bürgerzentrum Ehrenfeld in Köln oder das Welthaus in Aachen kann man jetzt in Neuss durchaus wieder ernsthaft reden. Vielleicht ist das auch eine Möglichkeit."

Bei Aufbruch Fahrrad fing es an

Es ist kein Zufall, dass die drei neuen Vorsitzenden sich beim Sammeln von Unterschriften für Aufbruch Fahrrad kennengelernt haben. "Wir sind alle verkehrspolitisch engagiert. Da haben wir die ersten gemeinsamen Ideen entwickelt, und jetzt geht es an die Umsetzung, auf den Weg in die Verkehrswende und für mehr Sicherheit im Straßenverkehr." Nach der Kommunalwahl seien die Voraussetzungen dafür im Rhein-Kreis Neuss und seinen Städten gar nicht so schlecht, meint Adamsky zuversichtlich. Und es gibt noch mehr verkehrspolitisch interessierte Radfahrer, die mitmachen möchten. Alle sind herzlich eingeladen, erste Aktivitäten gibt es bereits.

Der neue Vorstand wird als nächstes einen Termin für seine konstituierende Sitzung suchen. Die wird natürlich nach der neuerlichen Verschärfung der Corona-Regeln eine virtuelle sein. Deshalb wird die Digitalisierung der Vereinsarbeit sicher auch auf die Agenda kommen.


https://grevenbroich.adfc.de/neuigkeit/adfc-macht-sich-fit-fuer-die-zukunft

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrende auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmenden. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrer*in im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmenden zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, indem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer*innen nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmenden gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrende auf Straßen und Radwegen unterwegs. Weitere Tipps, wie Sie zu Ihrer und der Sicherheit anderer beitragen, finden Sie hier.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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